NEUBAU PFLEGEHEIM ALTEN- UND PFLEGEHEIM ST. DIONYSEN
TRAUN

anonymer EU-weit offener Wettbewerb

Ankauf

Matthias Seyfert
Dietmar Moser

Jörn Besser (Rendering)

02|2008 – 07|2008

AUFGABENSTELLUNG

Gegenstand des offenen Wettbewerbes für die Gemeinnützige Landeswohnungsgenossenschaft für Oberösterreich war die Erlangung eines Vorentwurfes für ein Alten- und Pflegeheim in Traun St. Dionysen.

IM PARK

Das neue Alten- und Pflegeheim sitzt mittig im Grundstück und hält Abstand zu den Nachbarn. Bäume füllen den entstehenden Freiraum, das Heim steht im Park. Zur Wilhelm-Anger-Straße - der stärker frequentierten Hauptstraße - liegen dienende Funktionen mit An- und Ablieferung. Nach Süden zum Kindergarten und nach Westen zur Rumaer Strasse wird ein teilweise gedeckter Platz gebildet, gemeinsame Aktivitätsbereiche werden möglich. Das betreute Wohnen kann über einen gedeckten Gang an das Heim angebunden werden. Eine Vielzahl von Wegen binden das Heim und den Park in das Wohngebiet ein.

DAS ÖFFENTLICHE ERDGESCHOSS

Vom Platz führt ein gedeckter Zugang ins helle Foyer. Es liegt im Kreuzungspunkt des Gebäudes und aller Aktivitäten. Bei Veranstaltungen dient es als Empfangs- und Pausenraum. Kurze Wege führen von hier zu den Büros und den Wirtschaftsräumen. Das Tageszentrum ist vom Foyer und vom Vorplatz zugängig.

DIE WOHNGESCHOSSE

Über die zentrale Haupterschließung betritt man die drei Wohngeschosse in der Nähe des Schwesternstützpunktes. Von diesem Dreh- und Angelpunkt hat man jeweils alle 3 Wohneinheiten im Überblick. Großzügig nach außen geöffnete und geschlossene Bereiche wechseln- eine warme, differenzierte Lichtstimmung verwischt die Größe und Rationalität der Anlage. Raumteiler und Möbelgruppen filtern den Einblick und Eintritt in die privaten Aufenthaltsbereiche. Diese können variabel an die jeweiligen Bedürfnisse der Bewohner und des Pflegepersonals angepasst werden. Ein Hof mit Terrasse zu jedem Gemeinschaftsbereich sorgt für gute Belichtung und Belüftung. Lufträume zwischen den Terrassen ermöglichen die geschossübergreifende Kommunikation. Unmittelbar um die Gemeinschaftsräume liegen die Zimmer. Jeweils zwei Zimmertüren ergeben eine kleine Nische - Beobachtungsfläche, das schützende Zimmer im Rücken. Praktikabel und nach dem Stand der Technik sind die Zimmer ausgerüstet. Variierende Fensteröffnungen geben jedem Zimmer eine eigene Ausprägung. Verschiebbare Sonnenschutzpanelle können von den Bewohnern angepasst werden. Zusammen mit der eigenen Einrichtung können so individuelle Zimmer entstehen, welche die Orientierung und Identifikation fördern.

DIE FASSADE

Die horizontale Gliederung des Gebäudes - offenes Erdgeschoss und drei introvertierte Obergeschosse - drückt sich in der Fassade ab. Das gläsern transparente Erdgeschoss verschmilzt mit der Landschaft. Die beiden Wohngeschosse sind als Volumen zusammengefasst und schweben über dem Erdgeschoss. Die Fensteröffnungen tanzen in der Fassade. Jedes Fenster gehört einem Menschen. Das Fassadenspiel spiegelt die individuellen und gleichzeitig seriell zu Reihen zusammengehängten Zimmer wieder.

ENERGIESPAREN

Das neue Alten- und Pflegeheim ist kompakt und damit energetisch günstig. In den oberen Wohngeschossen sind Fensteröffnungen sparsam eingesetzt. Außen liegende Verschattung verhindert sommerliche Überhitzung. Das gläserne Erdgeschoss ist durch die auskragenden Obergeschosse geschützt. Niedrigenergiebauweise und kompaktes Volumen führen zu Wirtschaftlichkeit in der Herstellung und bei den Folgekosten.